Wolfgang Huber

deutscher ev. Theologe; Bischof der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg (ab 2004 Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) 1993-2009; EKD-Ratsvorsitzender 2003-2009; Prof. für Systematische Theologie und Sozialethik in Heidelberg und Marburg 1980-1993

* 12. August 1942 Straßburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 27/2017

vom 4. Juli 2017 (se), ergänzt um Meldungen bis KW 43/2022

Herkunft

Wolfgang Huber wurde am 12. Aug. 1942 in Straßburg geboren. Er wuchs im Schwarzwald und in Freiburg/Breisgau als jüngster von fünf Söhnen einer Juristenfamilie auf. Sein Vater, der Staatsrechtler Ernst Rudolf Huber (1903-1990), Meisterschüler des berüchtigten NS- "Kronjuristen" Carl Schmitt, bekam wegen zeitweiliger Nähe zum NS-Regime als einer der Wegbereiter der Nürnberger Gesetze erst 1957 wieder eine Lehrtätigkeit. H.s Mutter, Dr. Tula Huber-Simons, einst Assistentin Schmitts, brachte nach dem Krieg die Familie als Rechtsanwältin durch. Diese NS-Vergangenheit seiner Eltern verschwieg H. in späteren Jahren nicht, hatte aber trotz einiger Kontroversen zu seinem Vater ein enges Verhältnis. H.s Großvater, Dr. Walter Simons, war Präsident des Reichsgerichts und 1920/1921 Reichsaußenminister. Drei seiner vier Brüder wurden ebenfalls Juristen.

Ausbildung

Nach der Volksschule in Falkau/Schwarzwald besuchte H. ab 1951 ein humanistisches Gymnasium in Freiburg. Dem Abitur 1960 folgte ein Studium der evangelischen Theologie in Heidelberg, Göttingen und Tübingen. H. promovierte ...